Donnerstag, 18. August 2011
Eine Branche, die keine Rezession kennt
Evolution of Gaming

Die Welt der Multiplayer Online Games ist in den letzten Jahren derart gewachsen, dass sie eine eigene Evolution in verschiedene Richtungen durchgemacht hat. Diese Entwicklung ist natürlich nur eine Folge der immer steigenden Spielerzahlen und den technischen Fortschritten, die heutzutage ermöglicht, was früher nur Zukunftsmusik gewesen ist. Neben den Multiplayer Online Games, die auf herkömmliche Weise funktionieren, nämlich dem Kauf eines Spieleclients sowie dessen langwieriger Installation, haben sich deswegen vor allem die Browsergames etabliert. Die Eigenschaften eines Browsergames, nämlich schnell, praktisch und kostenlos, spiegeln dabei den Zeitgeist der heutigen Welt nur allzu gut wieder. Browsergames erfüllen beinahe jedes Spielerprofil und darüber hinaus sogar jedes Rechnerprofil; ein nicht ganz unwesentlicher Faktor angesichts der hohen Kosten, die neue Hardware stets mit sich bringt.
Auch wenn es kaum den Anschein hat, waren Browsergames in Computerspielerkreisen auch dann schon bekannt, als die Öffentlichkeit noch kaum von deren Existenz wusste. Dabei war der heutige Erfolg dieser Multiplayer Online Games eigentlich nur eine logische Folge des einfachen, aber wirkungsvollen Prinzips.

Der Vorreiter aller Multiplayer Online Games für den Browser

Die Weltraumsimulation Planetarion war vielleicht nicht das erste Browsergame, sicherlich jedoch das erfolgreichste in einer Phase, als die Browsergames noch ein Nischendasein fristeten. Das Prinzip seiner Erblinie vorgebend, war Planetarion kostenlos und benötigte keinerlei Installation. Im Spiel selbst ging es darum, eine Flotte aufzubauen und zugleich für stets wachsende Rohstoffnachschübe zu sorgen. In der Folge waren Angriff und Verteidigung sowie das Schmieden großer Allianzen an der Tagesordnung, denn besonders in der Nacht, wenn die meisten Spieler schliefen, wurden gerne Flotten zur Eroberung losgeschickt.
Was Planetarion zum Phänomen machte, war die einfache Technik; das Spiel war rein textbasiert, Animationen und Grafiken existierten nicht. Es war also gewissermaßen der Einstieg ins Cloud Gaming, das sich erst mehr als zehn Jahre später seinem Höhepunkt nähert.

Kostenlose Browserspiele im Umbruch:

Unüberschaubarkeit und versteckte Perlen
Das Stichwort bei Browsergames ist also Einfachheit. Diese kommt allerdings nicht nur den Spielern zugute, sondern auch gewillten Programmierern, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Spielen der kommerziellen Spieleschmieden können Browsergames auch von einzelnen Programmierern im stillen Kämmerchen entwickelt werden. Dies sorgt natürlich für eine unübertroffene Vielfalt, zugleich aber auch zu einem Überangebot. Gerade für Spieler, die neu sind in der Welt der Browsergames, ist es kaum möglich, auf die Schnelle eine Übersicht zu bekommen, welche kostenlose Spiele sich wirklich lohnen und welche nicht. Dieses Problem setzt sich bis in die Fachmedien fort. Denn wo herkömmliche Spiele von Profis getestet und in Charts aufgelistet werden, gibt es kaum Möglichkeiten, eine professionelle Empfehlung zu den neuesten Browsergames zu bekommen. Selbst die Suche nach Charts oder Top 10 im Bereich der Browsergames führt zu unzähligen Ergebnissen, die allesamt völlig unterschiedliche Spiele beinhalten. Guter Rat ist also gefragt, welcher glücklicherweise nicht teuer ist, denn die genannte Problematik wird stark dadurch relativiert, dass Browsergames in aller Regel kostenlos sind. In Kombination mit der schnellen Installation gehen Spieler also keinerlei Risiken ein, indem sie einfach eine Reihe von Spielen ausprobieren. Wo eine Entwicklung stattfindet, ist auch stets Qualität zu finden, wenn auch nicht auf den ersten Blick. Die Revolution der Multiplayer Online Games durch die Browsergames führt also gewissermaßen zurück zur Romantik der alten Zeiten, in denen Computerspiele noch neu und unbekannt waren. Wie diese Geschichte sich fortsetzte, ist hinlänglich bekannt.

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